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Gartenspaß vom Schreiner

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Holz in Freien verhält sich ganz anders als im beheizten Haus. Bei einer Holzterrasse muss das Wasser abfließen, ohne sich anzustauen. Außerdem ist nach geeigneten Materialien zu recherchieren. Schreinermeister Holger Neubart hat sich an so ein Projekt herangewagt.

das jüngste Projekt, das Schreinermeister Holger Neubart in Moos am Bodensee für langjährige Kunden in Zürich umgesetzt hat, ist die Vergrößerung der Steinterrasse im Garten des eigenen Wohnhauses mit Holzdielen. Zusätzlich sollte darin ein Whirlpool für bis zu sechs Personen Platz finden.

Das ca. 70 cm tiefe Becken kann das ganze Jahr hindurch mit 35 °C warmem Wasser befüllt sein. Ein elektrisch verfahrbarer Deckel hält, wenn der Pool nicht benutzt wird, die Wärme im Becken und den Schmutz fern. Der Schreiner befasste sich intensiv mit den Wünschen der Kunden, ermittelte den günstigsten Standort für das Becken sowie die Parkposition für den Deckel. Um das Becken herum plante er passend zur Gartenlandschaft die Kontur der Terrasse. Die Höhe des Beckens passte er an die vorhandene Steinterrasse am Haus an, sodass sich die neue Holzterrasse ohne Höhenversatz anschließt. Wer am Beckenrand sitzt und aufstehen möchte, schwingt er die Beine in eine Treppenvertiefung, steht bequem auf und läuft zwei Stufen hoch. Holger Neubart war zwar nicht der ausführende Generalunternehmer, stimmte aber trotzdem die Arbeiten aller beteiligten Firmen zeitlich und technisch aufeinander ab.

Nach seinen Vorgaben setzte der Whirlpool-Lieferant Armstark seine Fundamente und und montierte das Becken samt Führungsschienen. Ein Landschaftsbauer hob im Bereich der neuen Terrasse den Boden aus, füllte Kies auf, verdichtete diesen, legte darauf Betonplatten und traf exakt das geforderte Höhenniveau von 75 mm unterhalb der Steinterrasse. Insgesamt sechs Revisionsschächte beherbergen die Technik für das Becken.

Modifizierte Kieferndielen

Auf den Betonplatten baute Neubart die Terrasse auf. Im Abstand von 50 cm legte er 40 mm hohe Terrassenunterbauprofile lose auf 11 mm dicke Kautschukauflagen im Abstand von ebenfalls 50 cm. Unebenheiten glich er mit 3 mm dünnen Kautschukstreifen aus. Alle Schächte überbrückte er mit Unterkonstruktionen mit denselben Aluprofilen als Klappen ausgeführt. Als Beplankung wählte der Bauherr die Terrassendielen »OrganoWood«, eine mit Silizium modifizierte schwedische Kiefer. Sie ist enorm witterungsbeständig, haltbar, schadstofffrei und verfärbt sich in zwei Jahren silbergrau. Die Dielen lassen sich angenehm barfuß begehen. Sie heizen sich in der Sonne kaum auf und sind auch ohne Riffelung rutschfest.

Unsichtbar verschraubt

Die Dielen befestigte der Schreiner unsichtbar mit »Dila 2/22«-Verbindern. Sie werden unter die Dielen geschraubt und stehen dann 2 cm über. Auf der einen Seite greift der Überstand unter die zuletzt befestigte Diele, auf der anderen Seite liegt der Überstand genau über dem Profil, sodass er sich dort verschrauben lässt. Durch den Spalt zwischen den Dielen lassen sich die Schrauben wieder lösen. Weil die Schrauben nicht immer exakt ihre Position einnehmen, hat Holger Neubart jede achte Diele sichtbar von oben verschraubt, um nachträgliches Eingreifen zu erleichtern.

Mit einem Helfer arbeitete Holger Neubart vier Wochen lang vor Ort an der Terrasse und freute sich sich nun, seinen Züricher Kunden wieder einen besonderen Wunsch erfüllt zu haben. –GM


Steckbrief

Ausführung: Holger Neubart Holztöne, 78345 Moos

Dielen: OrganoWood AB
SE-187 66 Täby
www.organowood.com/de
Vertrieb in Deutschland: Carl Götz GmbH, www.carlgoetz.de

Verbinder: Dila 2/22, Fixingworld 73577 Hönig, www.fixingworld.de

Internet: www.fixingworld.de

Der Beitrag Gartenspaß vom Schreiner erschien zuerst auf dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau.


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