Bei Funktionstüren, wie z. B. Brand-, Rauch- oder Schallschutztüren, gelten gesonderte Bestimmungen im Vergleich zu Standarttüren. Spaltmaße und auch die Bodenluft müssen nach Herstellerangaben verbindlich eingehalten werden. Diese darf i. d. Regel 8 mm nicht überschreiten.
Feuchtraumtüren werden meist in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und gelegentlicher Reinigungs-/Spritzwassereinwirkung eingesetzt, also für den allgemeinen Sanitärbereich öffentlicher und privater Gebäude. Da aber auch im allgemeinen Sanitärbereich mit häufiger Feucht- bzw. Nassreinigung des Fußbodens (oft auch mit Reinigungsmaschinen) zu rechnen ist, muss die Türunterkante, speziell die Absperrung, bauseits mit Silikon oder Ähnlichem (z. B. Bootslack) versiegelt werden. Sinnvoll ist es auch, die übliche Bodenluft von ca. 7 mm auf 15 bis 20 mm zu erhöhen. Dies wird durch bauseitiges Nachschneiden oder durch entsprechende Maßangaben bei der Türbestellung erreicht. Alternativ kann auch eine Nassraumtür eingesetzt werden.
Türblätter werden manchmal auch bewusst mit einem »Unterschnitt« versehen, nämlich dann, wenn es um Belüftung von fensterlosen Sanitärräumen oder Luftzirkulation bei Lüftungsanlagen im Gebäude geht. Mit Kürzen oder Unterschneiden von Türen ist das nachträgliche Ablängen der Tür gemeint. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein, mal ist es der ungleichmäßige Fertigfußboden, mal eine gewünschte größere Luftzirkulation, die eine Erhöhung der üblichen Bodenluft notwendig macht.
Besonderheiten beim Passivhaus
Im Zuge energieeffizienter Bauweisen (Passivhaus, Niedrigenergiehaus etc.) werden sehr oft kontrollierte Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung eingesetzt. Beim Einsatz solcher Lüftungssysteme ist es erforderlich, dass ein definierter Luftaustausch zwischen Ab- und Zulufträumen gewährleistet ist. Bezüglich Türen erfolgt dieser üblicherweise über Lüftungsgitter bzw. den Spalt zwischen Türe und Fußboden. Wie viel Unterschnitt notwendig ist bzw. welches Maß die Bodenluft unter der Tür (je Türbreite) haben soll, wird vom Fachmann anhand des Belüftungskonzeptes und der damit verbundenen gewünschten Strömungsgeschwindigkeit ermittelt.
Ergänzende Infos: Wie Funktionstueren einstellen
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Der Praxistipp
Dieser Montage- und Praxistipp ist Teil der dds-Serie mit Schulungsprofi
Rainer Hofer rund um die Themen Innentür, Türzarge, Montage.
Rainer Hofer ist der neue Schulungsleiter von Jeld-Wen Deutschland. Er führt Montage- und Praxisschulungen im Bereich Türen und Zargen durch und hilft Handwerkern in allen Bereichen von Sonder- und Funktionstüren weiter.
Der Beitrag Wie soll der Türspalt bei Funktionstüren sein? erschien zuerst auf dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau.