Bei einer Radtour übers Land, durch Dörfer und Stadtrandsiedlungen, fallen sie auf, die zahlreichen neuen Haustüren. Hier waren tüchtige Verkaufskanonen am Werk, die die Hausbesitzer mit dem in ihrem Katalog abgebildeten Türangebot überzeugen konnten, sich von ihrer mit dem Gebäude alt gewordenen Haustür
zu verabschieden. Natürlich entsprechen die alten Haustüren nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Aber viele erfüllten bis heute sehr gut ihren Zweck. Vor allem waren sie in der Regel handwerklich meisterlich gefertigt und fügten sich auch wohltuend gefühlvoll gestaltet in Gebäudefassade und Landschaft ein. Anders dagegen viele der Neuerwerbungen: Fronten aus weißem Kunststoff mit eingepressten imitierten Profilleistenrahmen und Halbrundfensterchen, protzig verzierten Türbeschlägen und fragwürdigen Anschlussleisten knallen aus Mauerwerk- oder Fachwerkfassade heraus. Das muss doch nicht sein!
Gottlob gibt es auch spezialisierte Großbetriebe, die ästhetisch ansprechende Haustüren und Haustürelemente fertigen. Die technischen Anforderungen werden eh in hervorragender Weise erfüllt. Selbstverständlich können auch Handwerksbetriebe Haustüren individuell fertigen. Sie können sich dabei aus dem großen An-gebot von speziellen Bändern, Schließ-
zylindern, Griffbeschlägen und auch an klimatauglichen Türblättern bedienen.
Ob die Schlossbetätigung mit Fingerscanner oder Handycode erfolgen soll, oder mit einem aufbohrsicheren Zylinder, das muss der Kunde entscheiden. Mein Verhältnis zur elektronischen Schlossbetätigung hat gelitten, nach dem in der Nachbarschaft zwei Luxuslimousinen durch Hacken des Schlosscodes spurlos verschwunden sind.
Der Beitrag Ein Einwurf von Wolfgang Nutsch: »Ist Ihnen das auch schon aufgefallen?« erschien zuerst auf dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau.